Häuser, bei denen die Fantasie direkt anspringt. Ein bisschen Farbe hier, eine neue Terrasse da – und plötzlich wird aus dem etwas in die Jahre gekommenen Gemäuer ein Ort, den man kaum mehr verlassen will. Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, ein Ferienhaus in Griechenland zu kaufen und nach eigenen Vorstellungen zu renovieren. Doch zwischen Traum und Umsetzung liegen manchmal nicht nur ein paar Flugstunden, sondern auch bürokratische Hürden, handwerkliche Überraschungen und kulturelle Eigenheiten. Wer vorbereitet ist, kann daraus jedoch ein lohnendes Projekt machen.
Inseltraum mit Potenzial
Vor allem Kreta hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Hotspot für Immobiliensuchende entwickelt. Die größte Insel Griechenlands bietet nicht nur eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt, sondern auch zahlreiche Objekte mit Renovierungspotenzial – vom kleinen Dorfhaus bis zur großzügigen Villa.
Auf speziellen Plattformen finden sich aber auch jede Menge Häuser zum Verkauf auf Kreta, Griechenland, die bereits voll renoviert und einzugsbereit sind, ganz ohne Hürden. Viele davon in charmanten Lagen und zu Preisen, die – zumindest im Vergleich zu Mitteleuropa – noch als vernünftig gelten.
Aber gerade auch Altbauten im traditionellen Stil haben es Käufern angetan: dicke Steinmauern, kühle Innenräume, verwitterte Holzläden. Doch bei solchen Immobilien beginnt die wahre Arbeit meist erst nach dem Kaufvertrag.
Zwischen Tradition und Technik
Wer ein altes Haus in Griechenland umbauen will, sollte sich auf einen Spagat einstellen: Einerseits will man den traditionellen Charme erhalten, andererseits moderne Standards schaffen – bei Statik, Isolierung, Elektrik und Sanitär. Nicht immer ist das einfach.
Viele Gebäude wurden ohne konkrete Baupläne errichtet. Manches wurde „einfach so“ angebaut, manches nie genehmigt. Eine Bestandsaufnahme mit Architekt oder Bausachverständigem ist deshalb Pflicht – am besten schon vor dem Kauf. So lassen sich spätere Überraschungen vermeiden.
Ebenso wichtig: Das Gebäude sollte im Grundbuch eingetragen und legalisiert sein. In Griechenland gibt es regelmäßig Amnestien, mit denen nachträgliche Genehmigungen erteilt werden können – aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Auch die genaue Grundstücksgrenze sollte klar definiert sein, denn viele Parzellen wurden früher nach Gefühl abgesteckt – mit Grenzsteinen, Mauern oder dem nächsten Olivenbaum als Orientierung.
Handwerker, Bürokratie und Geduld
Der Umbau selbst beginnt mit einer Genehmigung. Auch für einfache Renovierungen sind oft Baugenehmigungen erforderlich, insbesondere wenn tragende Strukturen verändert werden oder neue Technik installiert wird. Die Einreichung erfolgt über einen lokalen Architekten oder Ingenieur – und ja, es dauert manchmal etwas länger. Willkommen in der mediterranen Bauzeitrechnung.
Gleichzeitig muss man sich mit Handwerkern abstimmen. Wer Glück hat, findet ein eingespieltes, lokales Team. Wer Pech hat, lernt die Bedeutung von „siga siga“ (langsam, langsam) auf die harte Tour kennen. Wichtig: Klare Verträge, präzise Zeitpläne und regelmäßige Präsenz vor Ort – oder zumindest eine verlässliche Bauleitung – helfen, das Projekt auf Kurs zu halten.
Leben wie ein Local?
Wer dauerhaft in Griechenland wohnen will, sollte sich auch mit rechtlichen und steuerlichen Fragen beschäftigen. Für Ferienhäuser genügt es oft, das Haus als Zweitwohnsitz zu führen. Wer vermieten möchte, benötigt eine entsprechende Lizenz (EOT-Nummer) und muss die Einnahmen versteuern – dann entweder in Griechenland oder per Doppelbesteuerungsabkommen.
Wichtig: Auch für Ausländer ist es möglich, lokale Förderungen für energieeffizientes Bauen zu nutzen. Zudem bieten viele Banken Finanzierungsmöglichkeiten – allerdings nur mit entsprechendem Eigenkapital. Ein Gespräch mit einem deutschsprachigen Steuerberater oder Immobilienanwalt vor Ort ist auf jeden Fall super empfehlenswert.
Das Fazit? Aus Steinen können eigene Geschichten werden
Ein Ferienhaus in Griechenland zu kaufen und umzubauen ist kein Schnellschuss. Es braucht ein wenig mehr Planung, Zeit, Geld – und manchmal starke Nerven. Doch wer bereit ist, sich auf das Abenteuer einzulassen, wird oft belohnt: mit einem Zuhause, das nicht nur schön ist, sondern auch Geschichte erzählt.
Zwischen alten Mauern, neuen Ideen und mediterranem Lebensgefühl entsteht etwas, das mehr ist als nur eine Immobilie. Es ist ein Rückzugsort. Und manchmal sogar der Beginn eines ganz neuen Lebenskapitels unter der Sonne des Südens.