Der perfekte Grundriss: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Eine alte Volksweisheit besagt: In seinem Leben soll ein Mann ein Kind gezeugt, einen Baum gepflanzt und ein Haus gebaut haben. Doch während Ersteres meistens ganz von allein geht und es nicht länger als ein paar Stunden dauert, einen Baum zu pflanzen, ist es eine ganz andere Aufgabe, ein Haus zu planen. Denn schon lange, bevor der erste Spatenstich auch nur gesetzt werden kann und bevor der erste Stein gelegt wird, müssen viele Dinge beachtet werden. Nicht nur benötigt es das ideale Grundstück für ein Traumhaus – auch der Grundriss muss sorgfältig geplant und ausgearbeitet werden. Übrigens: Auch wer schon ein Haus besitzt, kann den Grundriss ändern, um beispielsweise mehr Platz zu schaffen.

In diesem Ratgeber haben wir wichtige Tipps zur Haus- und Grundrissplanung sowohl für bestehende als auch für neu zu bauende Objekte zusammengestellt.

Die nötigen Voraussetzungen für den gewünschten Grundriss schaffen

Natürlich können wir hier kein Allgemeinrezept für einen perfekten Grundriss zur Verfügung stellen, zu unterschiedlich sind die Wünsche und Anforderungen. Es gibt aber einige Punkte, die zunächst berücksichtigt werden müssen, damit der gewünschte Grundriss, egal, wie sich dieser gestaltet, auch umgesetzt werden kann.

So ist es zum Beispiel unerlässlich, vor Baubeginn ein Baugutachten erstellen zu lassen. Probebohrungen am Boden geben dabei Auskunft über die Beschaffenheit des Grundstücks, darunter auch über die Tragfähigkeit des Bodens – ein nicht unwesentliches Detail, das auch darüber bestimmt, ob der gewünschte Grundriss in dieser Form umgesetzt werden kann.

Womit wir bei dem bereits angekündigten Grundriss des Hauses angelangt wären. Unabhängig von der Gestaltung im Detail gibt es auch hier einige Dinge, die grundsätzlich beachtet werden sollten. Die wichtigsten sind:

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Die eignen Bedürfnisse analysieren

Wie viele Personen sollen im Haus leben? Gibt es spezielle Anforderungen, z. B. ein Homeoffice, ein barrierefreies Bad oder einen Hobbyraum? Auch die Zukunftsplanung (Familienzuwachs, altersgerechtes Wohnen etc.) sollte bei der Bedürfnisanalyse unbedingt berücksichtigt werden. Diese Überlegungen bilden nämlich die Grundlage dafür, wie viele Zimmer nötig sind, welche Funktionen sie erfüllen sollen und wie sie angeordnet werden.

Grundstück und Lage berücksichtigen

Der Grundriss muss sich dem Grundstück anpassen, nicht umgekehrt! Deshalb sollte man dessen Form, Größe, Ausrichtung und Neigung genau analysieren. Auch Windverhältnisse, Nachbargebäude und/oder Blickachsen spielen für den perfekten Grundriss eine wichtige Rolle.

Raumaufteilung so funktional wie möglich!

Wer seinen Grundriss lediglich nach ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet, wird auf Dauer nicht glücklich werden. In diesem Fall fehlt die funktionale Raumaufteilung, welche für kurze Wege und somit eine angenehme Nutzung sorgt. Häufig genutzte Räume wie Küche, Wohnzimmer und Essbereich sollten nahe beieinander liegen – idealerweise offen oder halboffen verbunden. Private Rückzugsbereiche wie Schlafzimmer und Kinderzimmer dagegen gehören in ruhigere Bereiche des Hauses. Auch Technikräume für Haustechnik und Batteriespeicher sowie Flure müssen sinnvoll dimensioniert und geplant werden.

Tageslicht und Belüftung optimal nutzen

Ein perfekter Grundriss orientiert sich an natürlichen Gegebenheiten wie der Sonne. Das heißt: Wohnräume nach Süden, Schlafzimmer eher nach Osten oder Westen, Nebenräume wie Hauswirtschaft oder WC nach Norden. Große Fensterflächen bringen mit der richtigen Ausrichtung viel Licht ins Innere, zudem sollte die natürliche Belüftung durch gegenüberliegende Fenster bzw. Querlüftung möglich sein. So entsteht auch ein gesundes Raumklima und der Energieverbrauch wird optimiert.

Wohnräume vergrößern durch Grundrissänderungen

Nicht nur bei neuen Häusern, auch bei bestehenden Gebäuden spielt der Grundriss eine wichtige Rolle – zum Beispiel dann, wenn mehr Platz geschaffen werden soll. Eine solche Wohnraumvergrößerung kann auf viele Arten geschehen, sei es durch das gezielte Anbauen neuer Elemente an das Haus oder das Entfernen von Wänden. Der Anbau einer Dachgaube oder eines Wintergartens bietet zum Beispiel hinsichtlich der Platzvergrößerung vielfältige Möglichkeiten.

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Auch der Ausbau des bestehenden Dachstuhls ist sehr beliebt, um bereits vorhandenen Raum nutzbar zu machen. Je nach Dachschräge kann das Anbringen von geraden Wänden angebracht sein, da schräge Flächen schlechter nutzbar sind. Als Wandkonstruktion bieten sich Spanplatten oder Gipskartonplatten an.