Hauswasserwerk im Eigenheim: Wann lohnt es sich für mich?

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Wasser nutzen Sie im Alltag ständig. Sie waschen Wäsche, gießen im Garten oder nutzen die Klospülung. Die Menge ist beträchtlich und vor allem teuer. Dabei lässt sich einiges einsparen, wenn Sie alternative Wasserquellen wie Regen- oder Brunnenwasser nutzen. An dieser Stelle kommt das Hauswasserwerk ins Spiel. Es kann Ihre Trinkwasserkosten deutlich senken und gleichzeitig helfen, Ressourcen sinnvoller zu verwenden. Aber lohnt es sich auch für Ihr Heim?

Was ist ein Hauswasserwerk und wie funktioniert es?

Das Hauswasserwerk nutzt Brauchwasser aus alternativen Quellen. Das können Zisternen oder auch Brunnen sein, aus denen Wasser angesaugt, gespeichert und bei Bedarf bereitgestellt wird. Genutzt wird eine elektronische Pumpe, die das Wasser aus der Quelle in einen Druckbehälter fördert. Der wiederum sorgt für einen konstanten Wasserdruck im angeschlossenen System. Hochwertige Hauswasserwerke erkennen automatisch den sinkenden Wasserdruck. Die Pumpe muss folglich nicht jedes Mal anspringen, nur weil Sie den Wasserhahn öffnen.

Sobald ein bestimmter Mindestdruck unterschritten wird, startet die Pumpe und gleicht den Druck durch Nachfüllen aus. Ist der gewünschte Druck wieder erreicht, schaltet sich die Pumpe ab. Dadurch wird nicht nur Energie gespart, sondern auch das Gerät geschont.

Wichtig: Zusätzlich lässt sich die Wasserverwendung vom öffentlichen Netz entkoppeln, was insbesondere bei Versorgungsengpässen oder in Regionen mit hohen Wasserpreisen von Vorteil ist.

Lohnt sich die Installation eines Hauswasserwerks für mein Haus?

Ob oder ob nicht, hängt von bestimmten Faktoren ab. Es lohnt sich grundsätzlich für Sie, wenn Sie große Mengen Brauchwasser nutzen. Ein großer Garten mit vielen Beeten, mehrere Toiletten oder die Nutzung einer Waschmaschine mit Regenwasser sind typische Einsatzgebiete. Auch Haushalte mit hohem Wasserverbrauch durch Poolnutzung oder Tierhaltung profitieren vom Hauswasserwerk.

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Hinzu kommt, dass Sie unabhängiger vom kommunalen Wassernetz werden. Auf dem Land, wo Sie ein Grundstück nicht an die öffentliche Wasserversorgung anschließen können oder der Grundwasserspiegel günstig liegt, macht ein Hauswasserwerk sehr viel Sinn.

Tipps für Immobilienbesitzer: Beim Verkauf einer Immobilie sind nachhaltige Energie- und Wasserquellen zunehmend gefragt. Hauswasserwerk, Wärmepumpe und PV-Anlage auf dem Dach erhöhen die möglichen Preise, die Sie für das Haus erzielen.

Vor- und Nachteile von Hauswasserwerken

Der Einsatz eines Hauswasserwerks bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Dazu zählt vor allem die Reduzierung der Trinkwasserkosten. Regen- oder Brunnenwasser steht kostenlos zur Verfügung und kann gezielt für Aufgaben genutzt werden, bei denen keine Trinkwasserqualität erforderlich ist. Außerdem wird das öffentliche Wassernetz entlastet, was in Zeiten zunehmender Trockenperioden immer wichtiger wird.

Auch die einfache Integration in bestehende Systeme spricht für die Anschaffung. Hauswasserwerke sind in verschiedenen Größen und Leistungsstufen erhältlich, sodass sich für nahezu jeden Bedarf das passende Modell finden lässt.

Allerdings gibt es auch Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten. So ist die maximale Saughöhe technisch begrenzt. In der Regel können herkömmliche Hauswasserwerke Wasser aus einer Tiefe von bis zu acht Metern fördern. Für tiefere Quellen ist eine Tiefbrunnenpumpe erforderlich. Obendrein muss das System regelmäßig gewartet werden. Dazu gehört etwa das Überprüfen der Dichtungen, der Membran im Druckbehälter oder der Filteranlage bei eisenhaltigem Wasser. Auch der Schutz vor Frost im Winter ist zwingend notwendig, um Schäden zu vermeiden.

Worauf es beim Einbau ankommt und worauf Sie achten müssen

Der Einbau eines Hauswasserwerks sollte gut geplant werden. Wichtig ist zunächst die Wahl des richtigen Standorts. Das Gerät sollte trocken, gut belüftet und frostsicher untergebracht werden. Häufig eignen sich Kellerräume oder Gartenhäuser mit Stromanschluss. Achten Sie darauf, dass alle Leitungen gut zugänglich und sicher verlegt sind. Ein Rückflussverhinderer verhindert, dass Wasser aus dem Brauchwasserkreislauf in das Trinkwassernetz gelangt. Das ist vor allem dann entscheidend, wenn das Hauswasserwerk parallel zum öffentlichen Netz betrieben wird.

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Auch die Auswahl der passenden Pumpe ist entscheidend. Je nach Förderhöhe, Wassermenge und Einsatzzweck unterscheiden sich die Modelle erheblich. Lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten oder ziehen Sie eine professionelle Installation durch eine Sanitärfirma in Betracht. Zusätzlich sollten Sie sich mit den lokalen Vorschriften vertraut machen. In einigen Bundesländern ist die Anmeldung eines Hauswasserwerks beim örtlichen Versorger oder beim Gesundheitsamt erforderlich. Informieren Sie sich im Vorfeld, um spätere Probleme zu vermeiden.