Windkraft wird schon seit langer Zeit von Menschen genutzt. Zur Fortbewegung bauten sie Segelschiffe und in Windmühlen wurde das Korn mithilfe der Windkraft gemahlen. Heute werden Windräder vor allem zur Stromerzeugung genutzt.
Im großen Stil werden ganze Windparks gebaut, mit denen viele Haushalte mit Strom versorgt werden können. Hierbei unterscheidet man die Onshore- und Offshore-Anlagen, die sich auf dem Land beziehungsweise auf dem Meer befinden. Doch auch für das Eigenheim sind Windkrafträder erhältlich, mit denen je nach Größe nur für den eigenen Bedarf oder auch für die Einspeisung in das öffentliche Netz Strom produziert wird. Mit diesen Anlagen wollen wir uns hier etwas näher beschäftigen.
Windkrafträder für den privaten Gebrauch
Windkrafträder gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Ausführungen. sie können am Boden oder auf dem Dach des Wohnhauses oder eines anderen Gebäudes installiert werden. Grundsätzlich haben sie einen Mast, an dem eine Nabe mit Rotorblättern befestigt wird. Meistens werden zwei oder drei Rotorblätter verwendet, weil sich diese Bauart als die effektivste erwiesen hat.
Weiterhin braucht das Windrad einen Generator, der die Windenergie in elektrische Energie umwandelt und zu einem Wechselrichter weiterleitet. Dieser wiederum erzeugt aus der Gleichspannung eine Wechselspannung und speist den Strom mit der entsprechenden Technik in das Stromnetz ein. Dort kann der Strom für den privaten Gebrauch verwendet werden, er kann aber auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Hierfür werden aber längst nicht so hohe Abnahmepreise gezahlt wie für Strom aus Solaranlagen. Daher sollte vor dem Bau eines Windkraftrads geklärt werden, ob sich ein Windrad mit einer Leistung, die über den eigenen Bedarf hinausgeht, finanziell lohnt.
Braucht man eine Baugenehmigung?
Ob eine Baugenehmigung für das Windrad erforderlich ist, ist in den Gemeinden unterschiedlich geregelt. Zum Teil können Windräder mit einer Höhe von bis zu zehn Metern ohne Genehmigung gebaut werden, andernorts sind alle Windkrafträder genehmigungspflichtig. Hier hilft nur die Nachfrage bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde. Auch für die Geräuschentwicklung sollten vorher die maximal zulässigen Werte erfragt werden, da sich vor allem nachts die Nachbarn durch die Geräusche, die von den sich drehenden Flügeln verursacht werden, gestört fühlen können.
Einen geeigneten Standort finden
Ähnlich wie bei Solar- und Photovoltaikanlagen gilt es auch für Windkraftanlagen, einen geeigneten Standort zu finden. Windkrafträder sind natürlich vor allem dort sinnvoll, wo auch entsprechend viel Wind weht.
Wichtig bei der Auswahl ist es, das Windrad entsprechend der Leistung auszuwählen, um die gewünschte Menge an Strom produzieren zu können. Die Leistung wird in Kilowattstunden angegeben, wobei bei der Berechnung eine gewisse Windgeschwindigkeit und die Fläche der Rotorblätter zugrunde gelegt werden. Soll nur das eigene Haus mit Strom versorgt werden, sollte die Leistung des Windrads in etwa der letzten Stromrechnung entsprechen. Die Montage auf dem Dach des Hauses ist in den meisten Fällen nicht zu empfehlen, weil sich durch das Drehen der Rotorblätter Vibrationsgeräusche entwickeln, die zum Teil im ganzen Haus zu hören sind.
Vertikale Windkraftanlage als Alternative
Vertikale Windkraftanlagen sind mit einem Rotor ausgestattet, der sich um eine senkrecht ausgerichtete Achse dreht. Eine vertikale Windkraftanlage ist unabhängig von der Windrichtung und erzeugt auch schon bei sehr schwachem Wind Energie. Zudem kann sie auch turbulente Windströmungen nutzen. Solche Anlagen können in allen Größen hergestellt und auch auf Bauten aufgesetzt werden. Der Geräuschpegel bei der Arbeit ist sehr niedrig.
Da vertikale Anlagen jedoch weniger Windausbeute erbringen als horizontale Kleinwindkraftanlagen, weisen Windkraftanlagen mit horizontaler Drehachse in Deutschland bis heute einen deutlich höheren Marktanteil auf. Doch auch in diesem Markt tut sich gerade eine ganze Menge. Soll heißen: Es werden immer wieder neue Lösungen entwickelt, die Vorteile der Technik werden ausgebaut, die Nachteile stetig weiter eliminiert. Schließlich birgt die Möglichkeit, auch an ungünstigen Standorten Strom erzeugen zu können, unfassbar viel Potenzial.
Wie man sieht, stellt die Windkraft eine echte Zukunftstechnologie dar – nicht nur industriell, sondern zunehmend auch für den privaten Hausbesitzer. Grund genug, ihr auch weiterhin große Aufmerksamkeit zu schenken.